Saudi-Arabien GP 2022
Episches Duell um den Sieg
Die zweite Runde der Formel 1 Saison 2022 sollte auf dem Dschidda Corniche Circuit in Dschidda beginnen. Um 21 Uhr Ortszeit, ging es wie schon in Bahrain, unter Flutlicht los.
Fünf Lichter gehen aus=los! Ein Start in Saudi-Arabien ohne Crash? Tatsächlich! Sergio Perez kam von den Topteams am besten weg. Er ließ den WM-Führenden Charles Leclerc hinter sich und bog als erster in Kurve 1 ein. Hinter Perez kamen Leclerc, Sainz und Verstappen fast identisch weg. Sainz versuchte direkt außen an Leclerc vorbeizuziehen, doch dort war kein Platz. Stattdessen bremste sich Max Verstappen innen neben Sainz. Da in Kurve 2 Leclerc direkt vor Sainz war und Verstappen neben ihm, musste dieser im Kampf um Platz 3 gegen Verstappen nachgeben. Bis zu Valtteri Bottas (P8) blieben alle auf ihren Startpositionen. Magnussen und Gasly tauschten ihre Positionen und Lando Norris schaute im McLaren zu. Den schlechtesten Start hatte wie schon in Bahrein, ein Alfa Romeo Pilot. Dieses Mal Guanyu Zhou, bei dem für kurze Zeit die Kupplung verrücktspielte. Dadurch fiel er auf den 18 Platz zurück. Da Mick Schumacher nach seinem Crash in der Quali nicht startete, und bei Yuki Tsunoda schon in der Runde, wo er zu seinem Startplatz fuhr der Motor ausging, war dies der letzte Platz. Alle Fahrer, die hinter Zhou starteten, gewannen logischer Weise einen Platz. Auch Daniel Ricciardo, der nach einer 3 Plätze Strafe in der Quali wegen „Ocon behindert“ von P 14 starten musste. Ricciardo gab in Kurve 1 Zhou einen kleinen Rempler und dies war auch die einzige Berührung in der ersten Rennrunde.
Nach kurzer Zeit kam George Russell an Ocon vorbei und so waren die beiden Alpines jetzt hintereinander. Und diese veranstalteten ein eigenes Rennen. In Runde 5 ging es los: Alonso wollte auf Start/Ziel innen an Ocon vorbei, doch dieser warf ihm knallhart die Tür zu. So musste Alonso auf der Geraden bremsen, um einen Crash zu vermeiden. Jeder erwartete das Ocon Alons vorbeilassen muss, denn Alonso wirkte schneller. Doch Ocon ließ Alonso nicht vorbei. Eine Runde später versuchte es Alonso erneut. Dieses Mal ging er direkt nach außen, um eine änliche Situation wie in der vorhrigen Runde zu vermeiden. Doch Ocon bremste extrem spät und blieb so vor Alonso. Doch dieser holte sich aus Kurve 2 einen besseren Ausgang als sein Teamkollege und versuchte es in die nächste Kurve wieder außen, da Ocon ihm innen wieder zumachte. Doch an dieser Stelle konnte man nicht überholen, weshalb Alonso nachgab. Dies machte beiden unnötig die Reifen kaputt und außerdem kamen Bottas im Alfa Romeo und Magnussen im Haas, der mit Nico Hülkenberg und Lewis Hamilton als einziger auf den harten Reifen startete immer näher. Eine weitere Runde später versuchte Alonso es auf Start/Ziel erneut. Auch dieses Mal musste er nach außen und war vor dem Anbremsen schon vor Ocon, doch dieser bremste sich wieder innen neben Alonso und war in Kurve 2 außen. Jetzt reichte es Alonso. Er ließ sich nach Kurve 2 nach außen treiben und ließ Ocon keinen Platz. Dieser musste nachgeben, doch wer glaubt, es wäre entschieden, der täuschte sich. Ocon versucht es nur eine Runde später auf Start/Ziel, wie es Alonso in den Runden davor tat. Alonso verteidigte innen und so musste Ocon nach außen. Er bremste zu spät, kürzte die Schikane ab, war somit aber vor Alonso. Natürlich musste Ocon die Position zurückgeben und auch Bottas versuchte dies auszunutzen. Doch er zog zurück, um sein Rennen nicht zu zerstören. Allerdings zog er kurz darauf an Ocon vorbei.
Am Ende von Runde 15 meldete Leclercs Ingenieur seinem Fahrer: „Box zum überholen, Box zum überholen.“ Da Red Bull das Risiko zu groß war, under cuttet zu werden, holte man Perez in derselben Runde an die Box. Natürlich blieb Leclerc draußen, um sich am Ende des Rennens einen Reifenvorteil zu schaffen. Doch es kam anders. Nachdem Perez aus der Box kam (knapp hinter George Russell im Mercedes), kam das Safety-Car raus. Nicholas Latifi war in der letzten Kurve in die Mauer eingeschlagen. Er musste beim Rausbeschleunigen korrigieren, doch dabei landete er in der Mauer. Diese Gelegenheit ließen alle Fahrer, die noch nicht gestoppt hatten, natürlich nicht aus, und sie kamen zum Boxenstopp. Außer die Fahrer, die auf den harten Reifen gestartet waren. Diese blieben draußen, gewannen dadurch ein paar Position und hofften auf ein späteres Safety-Car. Sergio Perez, der vorhin noch auf P1 war, fiel dadurch auf den Dritten Platz zurück. Allerdings musste er diesen nach dem restart an Sainz abgeben, da er Sainz, als dieser aus der Box kam, abdrängte. Beim restart war also wieder Leclerc vor Verstappen. Wie schon in Bahrain, setzte sich Verstappen vor der letzten Kurve neben Leclerc. Dieses Mal tat er dies außen, um einen besseren Ausgang auf Start/Ziel zu haben als Leclerc. Doch dieser löste dies geschickt, indem er Verstappen außen nur minimal Platz ließ, und so konnte Verstappen erst später in die letzte Kurve einlenken als Leclerc. Tatsächlich blieb Leclerc vor Verstappen.
Ab diesem Zeitpunkt wurde es etwas ruhiger. Bis zu Runde 37. Denn in dieser Runde ging plötzlich Daniel Ricciardos Motor aus. Gleiches passierte auch in derselben Runde Fernando Alonso. Beide versuchten es, noch in die Box zu schaffen, doch sie schafften es beide nur bis zur Boxeneinfahrt. Valtteri Bottas musste fast zur selben Zeit sein Auto in der Box abstellen und somit waren 3 Autos innerhalb kürzester Zeit ausgeschieden. Alle Hart Starter kamen an die Box, außer Hamilton. Dieser verpasste die Box, welche anschließend geschlossen wurde.
In Runde 42 ging das Duell um den Sieg richtig los. Verstappen schoss auf Start/Ziel an Leclerc ran, versuchte es außen, doch er hatte noch keine Chance. Stattdessen zog er mühelos auf der Geraden vor Start/Ziel an Leclerc vorbei. Doch wie schon in Bahrain, hatte jetzt Leclerc auf der nächsten Geraden das DRS und konnte einen Konter starten. Er ging außen an dem Niederländer vorbei und holte sich somit den ersten Platz zurück. Doch nur eine Runde später kam es erneut zum Duell. Verstappen startete wieder auf der Geraden vor Start/Ziel einen Angriff. Dieses Mal ging er nach innen. Doch kurz vor dem Bremspunkt entschied er sich lieber abzubremsen um dann auf Start/Ziel mit DRS endgültig vorbeizuziehen. Doch auch Leclerc wollte das DRS. Beide blieben vor dem DRS Messpunkt fast stehen und Verstappen verbremste sich sogar. Schließlich gab Leclerc Gas, womit Verstappen nicht gerechnet hatte. Verstappen hatte jetzt zwar DRS, doch er war schon zu weit weg, um angreifen zu können. In Runde 46/50 stellte sich Verstappen schlauer an. Er blieb bis zum DRS Messpunkt für die Start und Ziel Gerade hinter Leclerc und griff dort dann an. Er ging ohne Mühe außen an Leclerc vorbei. Dieser versuchte zwar noch alles, um vor Verstappen zu bleiben, indem er die zweite Kurve abkürzte, doch auch das half nichts.
In Runde 49 hätte Leclerc zwar in Kurve 1 attackieren können, doch es gab eine gelbe Flagge (also Überholverbot). Alexander Albon war im Duell gegen Lance Stroll übermütig in Kurve 1 reingegangen. Stroll drehte sich und Albon musste sein Auto abstellen, weshalb die Gelbe Flagge rauskam. In der letzten Runde hätten Verstappen und Leclerc sogar eigentlich abbremsen müssen, doch dies taten sie nicht. Zum Glück gab es für keinen eine Strafe. In der letzten Runde kam Leclerc zwar noch einmal an Verstappen ran, doch es reichte nicht für ein Überholmanöver. Somit gewann Max Verstappen seinen ersten GP in dieser Saison vor Charles Leclerc! Dahinter kamen dann Carlos Sainz und Sergio Perez ins Ziel. Für Perez ein schlechtes Rennen, wenn man von Pole startet. Der beste hinter den Topteams war dieses Mal George Russell im Mercedes. Für ihn ein gutes Wochenende, da er immer schneller war als der Teamkollege Hamilton, welcher am Ende P10 belegte. Nachdem er im Ziel war, funkte er: „Gibt es für diesen Platz überhaupt Punkte?“ Die Antwort wäre: „Ja, aber nur einen.“ Dahinter kam dann Esteban Ocon ins Ziel, der auf Start/Ziel fast noch vom starken Lando Norris überholt worden wäre, hätte sich nicht Ocon das DRS abgestaubt. Hinter Norris folgte dann Pierre Gasly im AlphaTauri und Kevin Magnussen im Haas. Doch bei ihm muss man dazu sagen, dass er sich auf diese körperlich anstrengende Strecke kaum vorbereiten konnte. Auf P 11 kam dann Guanyu Zhou ins Ziel. An diesem Wochenende hatte der Chinese kaum Glück. Als erstes der verunglückte Start. Dann bekam er eine 5 Sekunden Strafe für „Strecke verlassen und Vorteil verschafft“. Nachdem er diese beim Boxenstopp abgesessen hatte, bekam er eine Durchfahrtstrafe wegen „Strafe nicht richtig abgesessen“. Er ließ nur die beiden Aston Martins hinter sich. Der vordere der beiden war der erneute Vettel Ersatzmann Nico Hülkenberg. Allerdings hatte Stroll ja den Dreher. Alle restlichen Fahrer schieden aus.
Die schnellste Rennrunde sicherte sich wie schon zuletzt in Bahrain Charles Leclerc. Er fuhr diese in Runde 48 und war damit 0,138 Sekunden vor Verstappen.
Zusammenfassung: Max Verstappen gewinnt vor Leclerc, Sainz und Perez. Lewis Hamilton belegt den letzten Punkterang. 5 Fahrer kamen nicht ins Ziel und 2 machten gar nicht mit.
Das nächste Rennen ist in 2 Wochen in Australien (Melbourne). Dort wird Alexander Albon 3 Plätze weiter hinten starten, da er die Kollision mit Stroll verursacht hat. Natürlich wird es dann wieder einen Bericht geben.